KONZERTE 2026

Zwischen Licht und Dunkel – Klangwelten der Gegenwart

Samstag, 2. Mai 2026, 19.30 Uhr
Sonntag, 3. Mai 2026, 17 Uhr
Französische Kirche Bern Details

Kim André Arnesen (*1980):

Magnificat

Sopran, Chor und Orchester

Ola Gjeilo (*1978):

Dark night of the soul

Sopran, Chor, Klavier und
Streichorchester

Sir John Rutter (*1945):

Gloria

Chor und Orchester


KEIKO ENOMOTO Sopran
SIMON BUCHER Klavier

details zuR solistin und zum solisten

CANTATE CHOR BOLLIGEN DETAILS

ORCHESTER LE BUISSON PROSPÉRANT DETAILS

JÖRG ULRICH BUSCH Leitung DETAILS

2026 singt der Cantate Chor Bolligen drei bedeutende Werke zeitgenössischer Chormusik, die – trotz unterschiedlicher stilistischer Handschriften – durch emotionale Tiefe, spirituelle Dimension und klangliche Vielfalt miteinander verbunden sind: das Magnificat von Kim André Arnesen, Dark Night of the Soul von Ola Gjeilo und das Gloria von John Rutter.

Kim André Arnesens (*1980) Magnificat besticht durch eine klare, zugängliche Tonsprache. Nordische Schlichtheit trifft auf leuchtende Harmonien, die in farbenreichen und weiten Klangflächen aufgehen. Der grosse Lobgesang Marias erhält in Arnesens Vertonung eine gleichermassen moderne wie kontemplative Prägung – voller Innigkeit, Licht und Hoffnung. Das Werk wurde 2010 uraufgeführt und hat seither internationale Beachtung gefunden, nicht zuletzt durch seine berührende Melodik und die sorgfältige Balance zwischen Chor, Solisten und Orchester.

Mit Dark Night of the Soul wendet sich Ola Gjeilo (*1978) dem gleichnamigen mystischen Gedicht des spanischen Karmeliten Johannes vom Kreuz zu. Die Musik beschreibt in eindrücklichen Klangbildern den spirituellen Weg durch Dunkelheit hin zum Licht – ein innerer Prozess der Läuterung und Gottesnähe. Die Komposition aus dem Jahr 2010 kombiniert Chor, Klavier, Streichorchester und Solo-Sopran und erinnert in ihrer Klangsprache an minimalistische Klangflächen wie bei Arvo Pärt, jedoch mit einem eigenen, melodisch geprägten Stil. Das Werk strahlt eine dichte Atmosphäre, expressive Dynamik und rhythmische Energie aus – ein faszinierendes Wechselspiel von Innenschau und ekstatischem Ausdruck.

Den festlichen Abschluss des Konzerts bildet das Gloria von John Rutter (*1945), eines seiner meistaufgeführten Werke. Komponiert 1974 im Auftrag eines amerikanischen Konzertveranstalters, ist es inspiriert von den grossen Gloria-Vertonungen früherer Epochen – etwa Vivaldi oder Poulenc –, aber ganz im Rutterschen Stil: farbenreich, dynamisch, festlich. Die drei Sätze des Werks sind als konzertantes Glaubensbekenntnis gedacht, mit kraftvollen Chorteilen, rhythmischer Prägnanz und lyrischen Einschüben. Die anspruchsvolle Blechbläser- und Schlagzeugbesetzung verleiht dem Werk eine besondere Strahlkraft.

Die drei Kompositionen, die der Cantate Chor Bolligen 2026 zur Aufführung bringt, spiegeln eindrucksvoll die Vielfalt und Ausdrucksstärke der Chormusik unserer Zeit. Sie zeigen, wie lebendig zeitgenössisches Komponieren im Spannungsfeld von Tradition, Spiritualität und Moderne sein kann – zwischen Licht und Dunkel, Intimität und Jubel.